Probleme und Mißstände der Auswanderung

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Die Probleme der Auswanderer begannen bereits mit der Ankunft in den Überseehäfen und setzten sich bei der langen Überfahrt im Zwischendeck eines Auswandererschiffes fort. Eine Auswanderung war also mit enormen Strapazen verbunden. Im Folgenden wird aufgelistet mit welchen Schwierigkeiten die Auswanderer zu kämpfen hatten.

  • schlechte Unterbringung der Auswanderer in den Hafenstädten
  • Schiffsunglücke
  • rücksichtslose Ausbeutung der Auswanderer
  • zweifelhafte "Rathgeber" wurden verkauft
  • Geschäftemacherei durch Agenten, die Passagierverträge abschlossen
  • Auswanderer waren nur Frachtgut, da sie nicht in Passagierlisten auftauchten
  • Zwischendecks wurden in die Schiffe eingebaut, die nur den Zweck hatten, möglichst viele Passagiere zu transportieren
  • unzureichende Belüftung in den Zwischendecks
  • schlechte hygienische Verhältnisse
  • mangelnde Verpflegung
  • Krankheiten und Todesfälle an Bord
  • Epidemien an Bord und in den Hafenstädten
  • rücksichtslose Ausbeutung der Auswanderer

Durch all diese Mißstände und die immer größere Zahl von Auswanderern gerät die Auswandererproblematik immer mehr ins Bewußtsein und es wurden nach und nach Maßnahmen zum Beheben dieser Mißstände ergriffen.

Anfänge staatlichen Schutzes für Auswanderer

1832 Auswandererschutzverordnung im Land Bremen
1837 Auswandererschutzverordnung im Land Hamburg
1848 Verfassungsentwurf der Nationalversammlung, in dem die Auswanderung als Grundrecht deklariert wurde.
Gesetzentwurf für " den Schutz und die Fürsorge des Reiches für die deutsche Auswanderung betreffend"

  • Maßnahmen gegen Agentenwesen
  • Bestimmungen für den Transport von Auswanderern
  • Bestimmungen über Gesundheitsfürsorge
  • Mindestgröße der Zwischendecks (Dieses Gesetz wurde aber nicht umgesetzt.)

1850 Gesetzentwurf der Deutschen Union wurde auch nicht verwirklicht.
In der Verfassung des Norddeutschen Bundes und in der Reichsverfassung von 1871 wird die Auswanderung in außerdeutsche Länder der Gesetzgebung und der Aufsicht des Bundes gestellt
1869 Kapitän zur See Heinrich Ludwig Fürchtegott Weickhmann erster Bundes-, später Reichskommissar für das Auswanderungswesen

Öffentlichkeitsarbeit

  • Schaffung von Beratungsstellen
  • Erlass von Gesetzen und Verordnungen, um die Auswanderer zu schützen
  • Versuch der Lenkung der Auswandererströme